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Schuppenflechte-Schweregrad: Beschwerden und Lebensqualität

Der Schuppenflechte-Schweregrad spielt unter anderem bei der Auswahl der Therapie eine Rolle. Auch bei der Beobachtung des Verlaufs und Überprüfung des Behandlungserfolgs ist er wichtig. Es wird zwischen leichter und mittelschwerer bis schwerer Schuppenflechte unterschieden. Eine einheitliche Regel für die Bestimmung der Schwere gibt es bei Psoriasis nicht. Bei der Beurteilung des Schuppenflechte-Schweregrads ist die Ausprägung der Symptome ein wichtiger Anhaltspunkt: Das Ausmaß der betroffenen Körperoberfläche, die Stärke der Entzündung und der Schuppung gehören dazu. Darüber hinaus sollte berücksichtigt werden, ob es besonders einschränkende Aspekte gibt, unter anderem:

Plaques an sichtbaren Körperbereichen, zum Beispiel im Gesicht oder an den Händen

Befall der Genitalregion

Ausgeprägte Hautveränderungen am behaarten Kopf

Veränderungen durch die Schuppenflechte an den Nägeln

Juckreiz

Befall der Gelenke (Psoriasis-Athritis)

Doch nicht nur die körperlichen Beschwerden finden bei der Beurteilung der Krankheitsschwere Beachtung. Auch die Beeinträchtigung der Lebensqualität durch die Schuppenflechte spielt eine Rolle. Dazu zählen die psychische Belastung oder Einschränkungen durch die Erkrankung in verschiedenen Lebensbereichen, etwa Partnerschaft, Berufsleben oder Freizeit.

Schuppenflechte-Schweregrad berechnen: PASI, DLQI und BSA

Es gibt unterschiedliche Verfahren zur Messung des Schuppenflechte-Schweregrads mit Punktwerten. Diese sogenannten Scores helfen dem Hautarzt, die Ausprägung der Psoriasis zu beurteilen. Bei der Berechnung eines Scores werden für einzelne Merkmale der Schuppenflechte Punkte vergeben, die am Ende zusammengerechnet werden. Häufig genutzte Scores bei Schuppenflechte sind der BSA, der PASI und der DLQI.

 

Body Surface Area (BSA)

Bei der sogenannten Body Surface Area (BSA) wird das Ausmaß der betroffenen Körperoberfläche ermittelt. Eine Handfläche entspricht etwa 1 % der Körperoberfläche. Eine BSA von weniger als 3 % wird als leichte, eine BSA von 3–10 % als mittelschwere und eine BSA von mehr als 10 % als schwere Schuppenflechte eingestuft.

 

Psoriasis Area and Severity Index (PASI)

Eine weitere Möglichkeit, die Schwere der Psoriasis zu ermitteln, ist der sogenannte PASI (Psoriasis Area and Severity Index). Dieser Index wird aus der Rötung der Haut, der Dicke der Plaques, dem Ausmaß der Schuppung sowie dem Anteil der betroffenen Körperoberfläche berechnet. Der PSSI (Psoriasis Scalp Severity Index) wird ähnlich wie der PASI berechnet und wurde speziell für die Kopfhaut-Psoriasis entwickelt. Ist der PASI höher als 10, liegt eine mittelschwere bis schwere Schuppenflechte vor.

 

Dermatology Life Quality Index (DLQI)

Mit dem Dermatology Life Quality Index (DLQI) kann die Einschränkung der Lebensqualität durch die Schuppenflechte erfasst werden. Ein Aspekt, der bei der BSA und beim PASI nicht berücksichtigt wird. Hierfür füllt der Patient selbst einen Fragebogen aus. Dieser enthält 10 Fragen zum Einfluss der Psoriasis auf verschiedene Lebensbereiche. Thematisiert werden unter anderem der Beruf, die Partnerschaft, die Freizeit und die Behandlung. Es ergibt sich eine DLQI-Punktzahl von 0 (keine Einschränkungen der Lebensqualität) bis 30 (sehr starke Beeinträchtigung der Lebensqualität). Beurteilt werden mit dem DLQI jeweils die vergangenen 7 Tage.

 

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Quellen:
Nast A, Amelunxen L, Augustin M et al. S3-Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris: Update 2017, URL: http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/013-001l_S3_Therapie_Psoriasis-vulgaris_2017-12.pdf (Zugriff: 12.06.2018).
Kirby B, Richards HL, Woo P et al. Physical and psychologic measures are necessary to assess overall psoriasis severity. J Am Acad Dermatol 2001; 45 (1): 72–76.
Mrowietz U, Schmid-Ott G. Schuppenflechte: Was Sie schon immer über Psoriasis wissen wollten. Freiburg: Karger, 2017.

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