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Welche Ernährung ist gut für meine Haut?

Eine ausgewogene und gesunde Ernährung tut jedem gut. Wenn Sie eine Hauterkrankung haben, lohnt es sich häufig, genauer hinzuschauen und den Speiseplan nach den persönlichen Bedürfnissen auszurichten. Eine bewusste Ernährungsweise trägt nicht nur zum allgemeinen Wohlbefinden bei, sie kann auch bestimmte Aspekte von Hauterkrankungen wie z. B. Psoriasis beeinflussen.

Es gibt Lebensmittel, die Psoriasisschübe fördern können, und andere, die einen positiven Einfluss auf die Hauterkrankung haben können. Feste Regeln für die Ernährung bei Schuppenflechte gibt es jedoch nicht. Empfehlenswert ist eine gesunde und abwechslungsreiche Kost. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Sie für sich persönlich herausfinden, welche Lebensmittel Ihnen guttun und welche nicht. Ihr behandelnder Arzt oder ein Ernährungsberater können Sie dabei unterstützen.

Frau schneidet Gemüse - Gesunde und ausgewogene Ernährung hat großen Einfluss auf Hauterkrankungen

Warum ist eine gesunde Ernährung bei Psoriasis so wichtig?

Mit einer ausgewogenen und gesunden Ernährung kann es Ihnen gelingen, die Schuppenflechte positiv zu beeinflussen. Umgekehrt kann eine ungünstige Ernährung einen neuen Schub fördern oder die Erkrankung verschlimmern.

Bei einigen Menschen mit Psoriasis können bestimmte Nahrungsmittel die Hauterkrankung verschlechtern. Das ist jedoch nicht bei jedem der Fall. Finden Sie für sich heraus, ob Sie auf solche sogenannten Trigger reagieren. Infrage dafür kommen etwa Alkohol,  koffeinhaltige Lebensmittel (z.B. Kaffee, schwarzer Tee, Mate oder dunkle Schokolade),  scharfe Gewürze wie Curry oder Chili, Milchprodukte sowie glutenhaltige Lebensmittel, angesichts der höheren Prävalenz der Zöliakie bei Psoriasispatienten.1

Ein weiteres wichtiges Thema im Zusammenhang mit der Ernährung bei Schuppenflechte ist die Gewichtskontrolle. Übergewicht kann sich negativ auf den Krankheitsverlauf auswirken. Zudem ist Psoriasis häufig mit Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes und erhöhten Blutfettwerten verbunden.1 Wenn Sie durch eine bewusste Ernährungsweise und Bewegung Ihr Gewicht in einem gesunden Rahmen halten, können Sie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken und positiv auf die Schuppenflechte einwirken.

Was bedeutet gesunde Ernährung?

Doch was bedeutet eine gesunde Ernährung denn nun genau? Wichtig ist, dass Sie Ihren Speiseplan überwiegend mit pflanzlichen Lebensmitteln füllen, also Gemüse, Obst und Getreide. Bei Brot, Nudeln oder Reis sollten Sie Vollkornprodukten den Vorzug geben. Als Richtlinie gelten 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag, wobei eine Portion etwa einer Handvoll entspricht. Auch Milch und Milchprodukte können auf den Speiseplan, jedoch nur wenn sie gut vertagen werden und Ihre Psoriasis nicht negativ beeinflussen. Fisch kann gerne ein- bis zweimal wöchentlich gegessen werden. Fleisch und Wurst sollten Sie generell in Maßen konsumieren, ebenso Zucker und Salz. Außerdem ist es wichtig, dass Sie ausreichend trinken: Das heißt mindestens 1,5 Liter pro Tag.

Und nicht vergessen: Nehmen Sie sich Zeit für jede Mahlzeit und genießen Sie das Essen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung bietet mit ihren 10 Regeln4 eine gute Orientierung für eine gesunde und genussvolle Ernährung:

 
  1. Die Lebensmittelvielfalt genießen: Nutzen Sie die volle Vielfalt an Lebensmitteln, die uns zur Verfügung steht. Auf diese Weise versorgen Sie Ihren Körper mit allen notwendigen Nährstoffen. Und: Es wird nie langweilig auf dem Teller.
  2. Gemüse und Obst – Nimm „5 am Tag“3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst sollten jeden Tag auf Ihrem Speiseplan stehen. Mitgerechnet werden dabei auch Hülsenfrüchte und Nüsse. Obst und Gemüse enthält reichlich Ballaststoffe, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe.
  3. Vollkorn wählen: Weißbrot oder Vollkornbrot? Entscheiden Sie sich für die Vollkornvariante. Auch bei Nudeln, Reis und Mehl ist das die richtige Wahl. Vollkornprodukte sättigen besser und enthalten mehr Nährstoffe.
  4. Mit tierischen Lebensmitteln die Auswahl ergänzen: Wenn sie gut vertragen werden, sind Milch- und Milchprodukte, zum Beispiel Joghurt und Käse, gute Begleiter in Ihrer Ernährung. Ergänzen Sie Ihren Speiseplan zweimal wöchentlich mit Fisch. Bei Fleisch ist Zurückhaltung geboten, am besten nicht mehr als 300 g bis 600 g pro Woche.
  5. Gesundheitsfördernde Fette nutzen: Fett ist nicht gleich Fett – hier sollten Sie genau hinschauen. Ziehen Sie pflanzliche Öle tierischen Fetten vor, zum Beispiel Raps-, Walnuss-, Lein- oder Olivenöl. Sie liefern lebensnotwendige Fettsäuren und Vitamin E. 
  6. Wenig Zucker und Salz: Umgehen Sie zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke und gehen Sie insgesamt sparsam mit Zucker und auch Salz um. Alternativ zum Salz können Sie Speisen kreativ würzen mit frischen Kräutern oder leckeren Gewürzen.
  7. Am besten Wasser trinken: Vergessen Sie das Trinken nicht. Mit 1,5 Litern pro Tag sorgen Sie für ausreichend Flüssigkeit. Dabei halten Sie sich am besten an Wasser oder ungesüßte Getränke.
  8. Schonend zubereiten: Dünsten statt braten: Wenn Sie auf schonende Zubereitung mit wenig Fett und Flüssigkeit achten, erhalten Sie wichtige Nährstoffe und auch der Geschmack geht nicht verloren. Je weniger Hitze und Wasser, desto besser.
  9. Achtsam essen und genießen: Nehmen Sie sich bewusst Zeit fürs Essen: Genießen Sie Ihre Mahlzeit, essen Sie langsam und kauen Sie gründlich. Damit fördern Sie auch das Sättigungsempfinden.
  10. Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben: Zu einer gesunden Lebensweise gehört neben der ausgewogenen Ernährung auch ausreichend Bewegung. Gönnen Sie sich täglich 30 bis 60 Minuten körperliche Aktivität – bauen Sie Bewegung in Ihren Alltag ein. Hierfür eigenen sich auch schon Kleinigkeiten wie Treppensteigen anstelle des Fahrstuhls, oder Wege zu Fuß statt mit dem Auto zurückzulegen.
 

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

 

Ernährungstipps bei Psoriasis

Wenn Sie Psoriasis haben, kann es vorteilhaft sein, wenig tierische Nahrungsmittel zu essen. Ein wichtiger Grund dafür scheint zu sein, dass dadurch weniger Arachidonsäure, eine Omega-6-Fettsäure, aufgenommen wird. Diese ist in tierischen Fetten enthalten und kann Entzündungen im Körper fördern. Wird weniger Arachidonsäure mit der Nahrung aufgenommen, werden weniger sogenannte Eicosanoide produziert. Das sind spezielle Stoffe, die an der Entzündungsregulation beteiligt sind. Einen hohen Anteil an Arachidonsäure enthalten zum Beispiel Fleisch, Eigelb und Thunfisch.2

Auch auf Alkohol sollten Sie ein besonderes Augenmerk haben. Regelmäßiger und hoher Alkoholkonsum fördert die Entwicklung von Psoriasis und kann Schübe auslösen. Gehen Sie daher vorsichtig mit Alkohol um und probieren Sie für sich aus, ob Sie ihn gelegentlich und in Maßen vertragen.3

 

Empfohlene Nahrungsmittel sind:

Pflanzliche Öle

Pflanzliche Öle Pflanzliche Öle sollten Ihr Hauptfettlieferant sein. Geeignet sind Oliven-, Raps-, Walnuss- und Leinöl. Sie enthalten einen hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren und bieten Schutz vor oxidativen Schäden. Viele einfach ungesättigte Fettsäuren sind auch in Avocados, Nüssen und Oliven enthalten. Gesättigte Fettsäuren, wie sie in fettreichem Fleisch oder fettreicher Wurst vorkommen, sollten Sie nur in Maßen konsumieren.

Gesunde Fette wie Olivenöl gelten als gute Nahrungsmittel bei Hauterkrankungen

Ballaststoffe

Vollkornprodukte, Gemüse, Salat und Obst enthalten wichtige Nährstoffe, Spurenelemente und Vitamine, die gut für unseren Körper sind und das Immunsystem stärken. Ein hoher Anteil von Obst und Gemüse in der Ernährung ist zudem mit niedrigen Entzündungsmarkern verbunden.1

Ballaststoffreiche Nahrungsmittel sind gut bei entzündlichen Hauterkrankungen

Worauf Sie achten sollten

Vermeiden: Da manche Lebensmittel Schübe auslösen können, sollten sie möglichst vermieden werden. Das gilt zum Beispiel für Alkohol. Auch Gluten steht im Verdacht: Es gibt eine größere Häufigkeit von Glutenunverträglichkeit bei Psoriasis-Patienten. Gluten ist ein Eiweiß, das in fast allen Getreidearten vorkommt. Es wird auch als Klebereiweiß bezeichnet, weil es dafür sorgt, dass ein elastischer Brotteig entsteht. Gluten kann bei entsprechender Veranlagung zur Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) führen, einer entzündlichen Erkrankung der Darmschleimhaut.

 

 

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Quellen:
1 Barrea L et al. Environmental Risk Factors in Psoriasis: The Point of View of the Nutritionist. Int J Environ Res Public Health 2016; 13 (7): 743.
2 Araujo MLD et al. Food, Nutrition and Diet Therapy in Psoriasis. In: Psoriasis 2012.
3 Liu SW, Lien MH, Fenske NA. The effects of alcohol and drug abuse on the skin. Clinical Dermatology 2008; 28: 391–399.
4 Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE. URL: https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge/ (Zugriff: 07.11.2018).
5 Wolters M. Die Bedeutung der Ernährung und begleitender Faktoren bei Psoriasis. Der Hautarzt 2006; 11: 999–1004.

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