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Was ist das seborrhoische Ekzem?

Das seborrhoische Ekzem bzw. die seborrhoische Dermatitis ist eine entzündliche Erkrankung der Haut bei Erwachsenen. Das äußere Erscheinungsbild sieht wie ein Hautausschlag aus und ähnelt dem Kopfgneis bei Säuglingen (seborrhoisches Säuglingsekzem). Im Gegensatz zum Kopfgneis kehrt das seborrhoische Ekzem in Schüben immer wieder und bleibt ein Leben lang bestehen. In Deutschland sind schätzungsweise drei Prozent der Bevölkerung von der Erkrankung betroffen, Männer etwas häufiger als Frauen.

Seborrhoisches Ekzem: Gestörte Hauterneuerung
Unsere Haut erneuert sich ständig. Tief in der Haut werden neue Hautzellen gebildet, sie reifen und wandern and die Hautoberfläche. Dort sterben sie ab, werden abgestoßen und machen Platz für neue Hautzellen. Bei der gesunden Haut lassen sich die abfallenden Schuppen nicht erkennen, weil sie sehr klein sind. Anders ist das beim seborrhoischen Ekzem, denn der Erneuerungsprozess der Haut ist gestört. Es bilden sich die typischen großen gelblichen fettigen Schuppen.

 

Welche Symptome kennzeichnen das seborrhoische Ekzem?

Typische Symptome des seborrhoischen Ekzems sind meist klar begrenzte Rötungen der Haut, die mit talgigen, weißlich-gelblichen Schuppen oder Krusten bedeckt sind. Die Schuppen fühlen sich oft fettig an und treten meist auf der behaarten Kopfhaut auf. Daher wird diese Form der Dermatitis manchmal auch als „Kopfgneis des Erwachsenen“ beschrieben. Neben der Kopfhaut können auch das Gesicht, z. B. an Stirn oder Augenbrauen, im Nasen- und Kinnbereich sowie der Nacken, die Haut hinter den Ohren oder seltener auch der Brustbereich betroffen sein.

Das seborrhoische Ekzem kann auf eine Körperstelle, zum Beispiel an der Kopfhaut, begrenzt sein – die Erkrankung kann aber auch mehrere Hautregionen betreffen. Je nach Schweregrad sind die Hauterscheinungen unterschiedlich: Bei manchen Menschen kommt es ausschließlich zu einer vermehrten Bildung von Hautschuppen, bei anderen zeigt sich zusätzlich eine starke Entzündung unter den Schuppen. In manchen Fällen juckt die Haut stark, in anderen tritt wiederum kein Juckreiz auf. Schmerzen verursacht seborrhoische Dermatitis bei Erwachsenen in der Regel nicht.

Mann leidet unter dem seborrhoischem Ekzem

Das seborrhoische Ekzem kann unterschiedliche Ausprägungen haben. Die mildeste Form ist das seborrhoische Ekzematid. Es ist meist geprägt von einer starken Talg- und häufig auch Schweißproduktion. Die fettig-gelblichen Schuppen sind oft das einzige Anzeichen. Sie bilden sich in erster Linie im Gesicht, oft an den Augenbrauen und um die Nase. Typisch für das seborrhoische Ekzem sind die roten, entzündeten Hautveränderungen, die mit den charakteristischen Schuppen bedeckt sind. In seltenen Fällen kann es zu einer sehr ausgeprägten Form kommen, die sich über den ganzen Körper verteilt (disseminiert). Sie kann ohne erkennbare Ursache auftreten, nach einer nicht vertragenen Behandlung oder nach starker Sonneneinstrahlung.

Darüber hinaus gibt es eine Sonderform der Erkrankung, die bei Säuglingen auftritt und als Kopfgneis bezeichnet wird.

 

Wie wird das seborrhoische Ekzem diagnostiziert?

Ihr Hautarzt erkennt das seborrhoische Ekzem in erster Linie am Aussehen der Hautveränderungen und daran, wo diese am Körper auftreten. Wichtig bei der Diagnose ist, sie von anderen Erkrankungen der Haut zu unterscheiden. So kann insbesondere die Schuppenflechte (Psoriasis) zu ähnlichen Symptomen führen. Es gibt jedoch eine Reihe von Unterscheidungsmerkmalen, die bei der Diagnose helfen, andere Hauterkrankungen auszuschließen. Während die Schuppen beim seborrhoischen Ekzem eher gelblich-fettig sind, sehen sie bei Psoriasis eher silbrig-weiß und trocken aus. Auch die betroffenen Hautstellen helfen bei der Unterscheidung: So zeigen sich bei der Psoriasis die schuppenden Hautareale neben der Kopfhaut häufig auch an Körperregionen, die für das seborrhoische Ekzem untypisch sind, etwa den Knien oder Ellenbogen. An den behaarten Bereichen der Kopfhaut geht das seborrhoische Ekzem im Gegensatz zur Psoriasis in den meisten Fällen nicht über die Haargrenze an der Stirn hinaus. Zusätzlich ist Psoriasis häufig von Nagelveränderungen geprägt, die beim seborrhoischen Ekzem nicht vorkommen.

 

Wie wird das seborrhoische Ekzem behandelt?

Die Therapie basiert auf drei Säulen:

der Entfernung der Schuppen (Keratolyse), zum Beispiel mit LOYON®

der Bekämpfung der Pilzinfektion (wenn vorhanden), mit sogenannten Antimykotika in Form von Cremes oder Shampoos

der Linderung der Entzündung, unter anderem mit kortisonhaltigen Cremes, Salben oder Shampoos

Wie entsteht das seborrhoische Ekzem?

Die genauen Ursachen und Risikofaktoren des seborrhoischen Ekzems sind bis heute nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass mehrere Aspekte, die sich gegenseitig beeinflussen, bei der Entstehung eine Rolle spielen. Bei der Hauterkrankung ist der Erneuerungsprozess der Haut gestört. In der Folge entstehen die fettigen gelblichen Schuppen auf der Hautoberfläche.

 

Immunsystem

Das Immunsystem wird beim seborrhoischen Ekzem zu den Ursachen gezählt. Bei Menschen mit einer geschwächten körpereigenen Abwehr kommt es häufiger zu der Hauterkrankung, etwa bei einer HIV-Infektion.

Überaktive Talgdrüsen

Auch eine Fehlfunktion der Talgdrüsen wird als eine der Ursachen diskutiert. Begünstigend für die Entstehung des seborrhoischen Ekzem scheint es zu sein, wenn die Talgdrüsen der Haut überaktiv sind und zu viel Fett produzieren.

Malassezia-Hefepilze

Malassezia-Hefepilze gehören zur normalen Hautflora und ernähren sich vom Talg der Haut. Bei Menschen mit seborrhoischem Ekzem kann die übermäßige Talgproduktion zu einer vermehrten Besiedelung von Malassezia-Hefepilzen führen. Dies wiederum löst eine Reaktion des Immunsystems aus.

Stress und Belastung

Viele Menschen mit seborrhoischem Ekzem stellen fest, dass sich die Erkrankung bei Stress verschlechtert. Stress und Belastung scheinen daher Faktoren zu sein, die einen ungünstigen Einfluss nehmen können.

Klima und Temperatur

Auch das Klima kann sich offenbar auf das seborrhoische Ekzem auswirken. Während Sonnenlicht und Meeresklima häufig einen positiven Einfluss haben, führt die Kälte im Winter eher zu verstärkter Schuppenbildung.

Erbliche Veranlagung

Auch der genetischen Veranlagung wird eine Rolle beim seborrhoischen Ekzem zugeschrieben. Bei vielen Menschen mit der Erkrankung gibt es weitere Familienmitglieder, die von der Hauterkrankung ebenfalls betroffen sind.

Behandlung des seborrhoischen Ekzems

Ein seborrhoisches Ekzem ist meist harmlos und nicht ansteckend. Die Hauterkrankung ist jedoch häufig wiederkehrend und kann durch den sichtbaren Hautausschlag im Gesicht und an der Kopfhaut sehr belastend sein. Mit einer wirksamen Behandlung kann es gelingen, die lästigen Symptome des seborrhoischen Ekzems auch langfristig in Schach zu halten. Die Therapie setzt sich aus drei Säulen zusammen:

Schuppenlösung (Keratolyse)

Behandlung der Pilzinfektion

Eindämmen der Entzündung

Wie das seborrhoische Ekzem genau behandelt wird, richtet sich nach der Ausprägung der Hauterkrankung und danach, welche Beschwerden im Vordergrund stehen. Wenn Sie mit der Behandlung Ihres seborrhoischen Ekzems beginnen, denken Sie daran, dass es häufig ein wenig Geduld braucht, bis alle Beschwerden zurückgehen. Mit der Entfernung der Schuppen kann jedoch schnell ein erster Schritt getan werden, der das Hautbild verbessert und Wohlbefinden zurückbringt.

 

Entfernung der Hautschuppen

 

Durch die Entfernung der Schuppen (Keratolyse), wird das Hautbild verbessert. Das ist besonders dann wichtig, wenn die Schuppen an gut sichtbaren Stellen, wie dem Gesicht, der Kopfhaut oder den Händen auftreten. Die sichtbaren Schuppen des seborrhoischen Ekzems werden – neben möglichem Juckreiz – oft als besonders unangenehm empfunden, können zu Scham führen und sehr belastend sein. Die Haut von den lästigen Schuppen zu befreien, trägt dazu bei, sich wieder wohl in seiner Haut zu fühlen. Außerdem können nach der Schuppenentfernung äußerlich aufgetragenen Wirkstoffe gegen die Entzündung besser in die Haut eindringen und ihre Wirkung entfalten und gegen Pilze wirken.

Mann behandelt Schuppenflechte im Gesicht mit LOYON®

Sie haben ein seborrhoisches Ekzem? Zur Keratolyse eignet sich LOYON® sehr gut. Es entfernt die Schuppen wirksam und schonend, auf rein physikalische Weise, wobei es weder klebt noch unangenehm riecht. LOYON® wird einfach in die betroffenen Hautareale einmassiert, wo es mindestens drei Stunden verbleiben sollte. Auch zur Behandlung der Kopfhaut, die beim seborrhoischen Ekzem meist betroffen ist, ist es gut geeignet. LOYON® kann beispielsweise abends gegen die Kopfschuppen aufgetragen und am nächsten Morgen mit einem milden Shampoo ausgewaschen werden.

Bekämpfung der Pilzinfektion

Um das Wachstum der am seborrhoischen Ekzem beteiligten Malassezia-Pilze zu hemmen, werden zur Therapie meist Cremes oder Shampoos mit speziellen Wirkstoffen wie z. B. Ketoconazol und Ciclopirox verwendet. Darüber hinaus eignen sich auch Shampoos mit Zinkpyrithion oder Seleniumsulfid. Ist die Erkrankung besonders schwer ausgeprägt, kann es notwendig sein, die Pilzinfektion mit Tabletten zu behandeln.

 

Linderung der Entzündung

Zur Linderung der Entzündungen, die mit dem seborrhoischen Ekzem einhergeht, können Kortisonpräparate eingesetzt werden. Auf der behaarten Kopfhaut werden sie als Shampoo oder Schaum aufgetragen, auf der übrigen Haut in Form von Cremes oder Salben. Bei längerer Anwendung können Kortikoide zu einem Ausdünnen der Haut führen. Gerade im Gesicht sollten daher alternativ Wirkstoffe aus der Gruppe der Calcineurin-Inhibitoren eingesetzt werden (z. B. Pimecrolimus, Tacrolimus). Da diese Wirkstoffe bspw. Hautreizungen hervorrufen können, sind sie verschreibungspflichtig und dürfen nur nach Rücksprache mit medizinischem Fachpersonal eingesetzt werden.

 

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FAQs / Häufig gestellte Fragen zum seborrhoischen Ekzem

In Deutschland sind schätzungsweise drei Prozent der Bevölkerung von dem seborrhoischem Ekzem betroffen, Männer etwas häufiger als Frauen. Hier finden Sie alle informationen zur Entstehung.

Die Krankheit kann ab der Pubertät auftreten. Meist tritt sie um das 40. Lebensjahr zum ersten Mal auf.

Man vermutet heute, dass bei vielen Betroffenen eine erbliche Veranlagung für eine Fehlfunktion des Immunsystems besteht, die das Auftreten der Erkrankung fördert. Hierfür spricht auch, dass Menschen, deren Immunsystem durch eine Erkrankung oder Stress stark geschwächt ist, sehr viel häufiger am seborrhoischen Ekzem erkranken als die Normalbevölkerung. Die genauen Ursachen sind aber noch nicht abschließend geklärt.

Kennzeichnend sind talgige, gelbliche Schuppen oder auch Krusten, unter denen die Haut entzündet und gerötet ist. Die betroffenen Stellen jucken meist stark, manchmal aber auch gar nicht. Die Erkrankung verläuft in Schüben und bleibt meist lebenslang bestehen. Erfahren Sie hier mehr zu den Symptomen des seborrhoischen Ekzems.

Am häufigsten zeigt sich das seborrhoische Ekzem auf der behaarten Kopfhaut. Ebenfalls häufig betroffen sind das Gesicht (z. B. Stirn, Augenbrauen), der Nacken, die Haut hinter den Ohren und der Rumpf (z. B. Brustbeinregion). Weitere Informationen zur Behandlung finden Sie hier.

Quellen:
Clark GW, Pope SM, Jaboori KA Diagnosis and treatment of seborrheic dermatitis. Am Fam Physician 2015; 91:185-190.
Plewig G, Ruzicka T, Kaufmann R et al. (Hrsg.) Braun-Falco’s Dermatologie, Venerologie und Allergologie. Berlin: Springer-Verlag, 2018.

Clark GW, Pope SM, Jaboori KA Diagnosis and treatment of seborrheic dermatitis. Am Fam Physician 2015; 91:185-190.
Plewig G, Ruzicka T, Kaufmann R et al. (Hrsg.) Braun-Falco’s Dermatologie, Venerologie und Allergologie. Berlin: Springer-Verlag, 2018.

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